ARCHITEKTUR: BRUNCKEN FRETT ARCHITEKTEN BDA, KÖLN; FOTO: VIOLA EPLER

DAS Haus der alten blutbuche

Bruncken Frett Architekten schaffen mit dem Wohnhaus eine freundschaftliche Beziehung zwischen neuer Struktur und altem Bewohner – einer wunderschönen alten Buche. Beim Kölner Architekturpreis 2024 erhielt es eine Anerkennung. 

as langgestreckte Grundstück, auf dem eine mächtige alte Blutbuche stand, fand die vierköpfige Familie im Westen der Domstadt, in Lövenich. Zunächst sollte der alte Baum entfernt werden, doch bereits während des Planungsprozesses avancierte er zum neuen Familienmitglied. Heute wird der Neubau auf dem 660 Quadratmeter großen Grundstück durch den wunderschönen Gastgeber geprägt. Denn der wichtigste Bezugspunkt des neuen Gebäudes, das sich ruhig in die gewachsene Bebauung der Wieselstraße einfügt, ist die imposante alte Blutbuche.

ARCHITEKTUR: JOHANNES GÖTZ, NINA MAMPEL, KÖLN ; FOTO: JAN KRAEGE FOTOGRAFIE

EINFACH BESONDERS

Das klassische Familienzuhause samt anmutender Freifläche stammt aus dem Kölner Architekturbüro Johannes Götz.

Meerbusch Büderich ist eine beliebte Wohngegend – landschaftlich geprägt, schön gelegen, ganz in der Nähe von Düsseldorf. Das neue Haus, geplant von den Architekten Johannes Götz und Nina Mampel, liegt hier in einer ruhigen Wohnstraße, die um ein grünes Feld führt. Doch die Nachbarhäuser ringsherum verleihen zu wenig Fassung, als dass man diese Fläche als Platz bezeichnen könnte. Kennzeichnend für die Bebauung der 50er Jahre sind eineinhalbgeschossige Häuser mit Satteldächern, die hier trauf- oder giebelständig platziert sind. 


ARCHITEKTUR: STUDIO VAN PUTTEN, KÖLN; FOTO: LUKAS PALIK

DAS Schmuckstück

Die Architektin und Innenarchitektin Angelika van Putten verwandelte in kürzester Zeit ein unansehnliches Haus aus dem 19. Jahrhundert in ein authentisches Kleinod für eine ganze Familie.

Als sie überlegte, ein neues Familiendomizil zu erwerben, war ihr das Reihenmittelhaus im Kölner Westen aufgefallen. Doch sie war sich unsicher, da es recht unansehnlich war. Schon länger war sie auf das Haus ihrer Nachbarin aufmerksam geworden und so sprach sie die Eigentümerin und Architektin Angelika van Putten kurzerhand an, ob sie sich ihre Wahl in dem alten Stadtquartier mal anschauen könne.


ARCHITEKTUR: ARCHITEKTURBÜRO SCHLÜTER, KÖLN ; FOTO: VERA DREWKE, MAURICECOXFOTOGRAFIE

ERLEBBARES DENKMAL
DIE ÜLEPOOZ

Eines der bedeutendsten historischen Bauwerke der Stadtgeschichte wurde aufwendig modernisiert und erweitert. Verantwortlich für die wundersame Verwandlung: Der Rote Funk Ulrich Schlüter.

Erstmals fand die Ulrepforte im Jahr 1245 als Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer Erwähnung und durchlief innerhalb ihrer knapp 800-jährigen Geschichte verschiedenste Änderungen. Heute umfasst sie neben dem eigentlichen Stadttor noch Mühlenturm und Kaponniere. Seit 1955 ist die Ülepooz Domizil des Traditionskorps Kölsche Funken rut-wieß von 1823. 2022 wurden die Baumaßnahmen fertiggestellt – nach elfjähriger Planungs- und Bauzeit. 


ARCHITEKTUR: WAHN ARCHITEKTEN, RÖSRATH; FOTO: ULLA FRANKE

SONNENPLATZ AM HANG

Es steht am Ende einer Straße, mitten im Wald. Als wahnarchitekten das Elternhaus von Ute Wahn energetisch und technisch sanierten, wollten sie unbedingt den schlichten Charakter der 60er-Jahre beibehalten. Sie mussten das Haus bis auf den Rohbau zurückbauen und komplett neu ausbauen. Es entstand ein Kleinod in Alleinlage – mit einem herrlichen Panoramablick.

Das Elternhaus wurde im Jahr 1958 errichtet. Die Bauten der 60er-Jahre waren sehr schlicht und in der Raumaufteilung sehr funktional angeordnet: Jeder Raum hat eine hohe Qualität, da ihm entweder eine Terrasse oder einen Balkon zugeordnet ist. „Und wir wollten den Stil der 60er-Jahre beibehalten und ihn mit moderner Technik und modernen Materialien verbinden“, erklärt Architekt Michael Wahn.

ARCHITEKTUR: MARTIN WENDLING , KÖLN ; FOTO: BEN VAN SKYHAWK

IM SCHATTEN DES
DEUTZER DOMS

Wendling Architektur kreierte eine unaufgeregte Wohnlandschaft im urbanen Raum, die sich ganz selbstverständlich und vollkommen harmonisch in das historische Umfeld einfügt – als wäre sie immer schon so dagewesen.

Eingebettet in historischer Lage, im Schatten des Deutzer Doms St. Heribert – dort findet sich das idyllische Kleinod aus der Feder des Architekten Martin Wendling, das sich besonders stimmig in die Umgebung einfügt. Doch die ehemalige Arbeiterunterkunft der AWB-Mitarbeiter aus den 60er-Jahren orientiert sich nicht nur durch die angeglichene Backsteinfassade gekonnt an der Umfriedungsmauer des Pfarrgartens von St. Heribert und an den niedrigen Hofgebäuden. Sondern auch durch die Architektur.

ARCHITEKTUR: HPA+ ARCHITEKTUR, KÖLN; FOTO: PODEHL FOTODESIGN

MINIMALISTISCHE SILHOUETTE

HPA+ Architektur entwarf in Rodenkirchen ein Gesamtkunstwerk, das sich im Außen durch Purismus perfekt in die Struktur der Umgebung einfügt und im Inneren mit besonderen Lichträumen eine ganz besondere Wohnqualität schafft. Für die ganze Familie.

Das ist das Haus vom Nikolaus“ – schließt man die Augen und malt im Geiste die einfache Strichzeichnung nach, erhält man die Silhouette des Gebäudes, dass HPA+ Architektur auf dem Doppel-Grundstück erbaut hat: Die komplette Reduzierung auf das Wesentliche.

ARCHITEKTUR: OXEN ARCHITEKTEN, KÖLN ; FOTO: STEFAN SCHILING

NAHTLOSES KUNSTSTÜCK

Umrandet von historischen Baudenkmälern gelang es oxen architekten die Baulücke in der Innenstadtlage von Bergisch Gladbach mit einem Wohnhaus zu füllen, das nicht nur Gestern und Heute harmonisch verbindet, sondern auch alle Wünsche seines Bauherrn erfüllt.

Als der Bauherr den Architekten Bernd Oxen mit seiner herausfordernden Planungs­aufgabe betraute, wünschte er sich einen Neubau, der sowohl die Lücke direkt neben seinem historischen Elternhaus schließt, als auch einen barrierefreien Zugang bietet. Das topografisch anspruchsvolle Baugrundstück in der Innenstadt von Bergisch Gladbach ist umrandet von historischen Baudenkmälern wie dem Rathaus, der Kirche St. Laurentius, dem Gasthaus Zum Bock sowie dem Bergischer Löwen aus der Feder Gottfried Böhms.

ARCHITEKTUR: HELL UND FREUNDLICH, KÖLN; FOTO: HANNA WITTE

BITTE EINTRETEN!

Das Architektenteam von hell und freundlich schuf in Bonn ein Ensemble aus verschiedenen Baukörpern, das – innen wie außen – bis in den kleinsten Winkel durchdacht ist. Versehen mit liebevollen Details, die alle entdeckt werden wollen. Eine spannende Wohlfühloase für Bauherren, Kinder und Besucher gleichermaßen.

Alles begann mit einer kleinen roten Skizze, die das Kölner Architektenteam von hell und freundlich ihren Bauherren präsentierten. Und obwohl die Abweichung zum ursprünglich gewünschten Flachbau im klassischen Bauhausstil enorm war, war dies der erste Schritt für den großen Gedanken, der in anderthalb Jahren Bauzeit in die Realität umgesetzt werden konnte. Denn auf die Frage, ob das Architekturbüro diese Skizze weiterentwickeln durfte, antworteten die Bauherren angetan von dem Leitgedanken: „Sie dürfen!“ 

ARCHITEKT: CORNEILLE UEDINGSLOHMANN ; FOTO: LIOBA SCHNEIDER

HORIZONT ERWEITERUNG PAR EXELLENCE

Ein Hang, ein Blick – in exponierter Grundstückslage mit weiter Fernsicht ins Siebengebirge schufen Corneille Uedingslohmann Architekten ein großzügiges architektonisches Werk, das mit besonderer Eleganz und Leichtigkeit besticht.

In abgelegener Waldrandlage von Königswinter ruht es eingebettet in einen Steilhang. Der Blick aus seinem Inneren – spektakulär: Wie aus einer Loge öffnet sich aus jedem Winkel das Panorama des weitläufigen Naturschutzgebietes und erfüllt so den Traum seiner Besitzer.
Als sie vor ein paar Jahren das Grundstück mit 40 Grad Steigung entdeckten, gingen die Bauherren auf die Suche nach Architekten, die dieser Bauaufgabe gewachsen sind. Die entsprechende Kompetenz fanden sie in dem Kölner Architekturbüro Corneille Uedingslohmann. Ihr Konzept: Ein architektonisches Werk, das durch die Auflösung des Baukörpers in vier horizontale, gegeneinander versetzte Einheiten der Dynamik nachkommt, die die Disposition des Grundstücks vorgibt.

ARCHITEKTUR: DENZER & POENSGEN; FOTO:RAINER MADER

KULTURGUT

Durch die Referenz an die historische Typologie tritt die Architektur der bewohnbaren Scheune von Denzer & Poensgen in einen subtilen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, statt durch formale Anbiederung zu historisieren. So entstand ein herrlicher Lebensraum für die ganze Familie, der sowohl Alt und Neu als auch Innen und Außen verbindet.

Sie hatten bereits einige Bauwerke der Architekten gesehen und nahmen sich vor: Sollten sie jemals ein Zuhause für sich umbauen oder neu erschaffen, dann mit Denzer & Poensgen. Nun war es soweit. Die Bauherren fanden ein Gebäude und verabredeten sich vor Ort mit ihren Wunscharchitekten. Während Georg Poensgen das Objekt eingehend betrachtete, erkundigten sich die Architekten nach den Vorstellungen seiner Bauherren und wunderte sich. Denn das, was sie sich wünschten, schien etwas ganz anderes zu sein als das, was er hier vor Ort erkennen konnte. Das verstanden auch die Bauherren. Sie stimmten ihnen zu und meldeten sich nur ein paar Wochen später mit einem Grundstück inmitten unberührter herrlicher Landschaft, welches etwa ein Kilometer östlich von dem Ortskern Nettersheim in der Eifel liegt. Sie erträumten sich ein neues Zuhause, in dem sie und ihre drei Kinder sich wohlfühlen, frei bewegen können und das die Natur miteinbezieht.

ARCHITEKTUR: KROEGERDANIELSARCHITEKTEN ; FOTO: CONSTANTIN MEYER

DIE KUNST DER KÜNSTE

Unglaubliche Klarheit und Ruhe strahlt dieses Haus in Frechen aus, das aus der Feder von kroegerdanielsarchitekten stammt. Im Fokus: Die ständige Vereinigung von Gegensätzen. Einerseits schuf die Architektin Katharina Kröger-Daniels mit ihrem Team das neue Domizil einer Familie. Andererseits die passende Bühne für besondere Kunstwer ke.
Eine der ersten Maxime die im Architekturstudium gelehrt wird, beschreibt die Architektur als „Kunst der Künste“. Sie sei die einzige Kunst, welche alle Künste vereint und mehr als alle anderen ein Spiegelbild der herrschenden Zeitepoche darstellt. Dass dieser, zugegeben sehr chauvinistische, Ansatz auch seine Wahrheit in sich trägt, wird vor allem dann ersichtlich, wenn man die Architektur nicht nur selbst als Kunstwerk, sondern auch als Bühne für Malerei, Bildhauerei und Handwerkskunst betrachtet. In diesem Fall entsteht für Architekten jedoch eine gänzlich neue Aufgabe: Nämlich die Balance zu halten zwischen Inszenierung der Architektur als Solches und gleichzeitiger Zurückhaltung, um die ausgestellten Kunstwerke in Einklang mit Licht und Raum zu bringen und diesen eine Bühne geben zu können.