sONNENPLATZ AM hANG

Es steht am Ende einer Straße, mitten im Wald. Als wahnarchitekten das Elternhaus von Ute Wahn energetisch und technisch sanierten, wollten sie unbedingt den schlichten Charakter der 60er-Jahre beibehalten. Sie mussten das Haus bis auf den Rohbau zurückbauen und komplett neu ausbauen. Es entstand ein Kleinod in Alleinlage – mit einem herrlichen Panoramablick.

Das Elternhaus wurde im Jahr 1958 errichtet. Die Bauten der 60er-Jahre waren sehr schlicht und in der Raumaufteilung sehr funktional angeordnet: Jeder Raum hat eine hohe Qualität, da ihm entweder eine Terrasse oder einen Balkon zugeordnet ist. „Und wir wollten den Stil der 60er-Jahre beibehalten und ihn mit moderner Technik und modernen Materialien verbinden“, erklärt Architekt Michael Wahn.

Alle Wand-, Decken- und Bodenbeläge wurden erneuert, selbst die Grundleitungen unter der Bodenplatte mussten saniert werden. Es wurden Öffnungen vergrößert und Wände herausgenommen – daher gab es besondere Herausforderungen im Bereich der Statik zu meistern. Ursprünglich war die Fassade ungedämmt und mit weißgestrichenen Kratzputzflächen, Einlagen aus rötlichem Klinkerstein und Holzfenster versehen. „Wir haben bei der Neuplanung gedämmte Fassadenflächen mit Feinputzflächen perlmausgrau gestrichen, mit 3D Holzschalungseinlagen und Aluminiumfenster im Farbton DB 703 ausgeführt.“

wahnarchitekten haben durch geschicktes Öffnen von Wänden und Fassaden auf 180 Quadratmetern eine ausgewogene, klare und funktionelle Raumgeometrie mit lichten Innenräumen geschaffen.

Betritt man das Haus im Erdgeschoss, gelangt man von der Diele in den offenen Wohn-/Ess-/Küchenbereich. Die Küchenmöbel wurden mit Bekleidungen und Holzfronten aus sägerauer Eiche und in Kombination von Schleiflackoberflächen sowie die massive, besonders dünne Arbeitsplatte, von einem Schreiner angefertigt. Die eingelassenen Griffmulden an den Schleiflacktüren der Hochschränke sind mit Eiche-Einlagen gestaltet. Im Wohnraum wurde ein Kaminofen, shaker von Skantherm, im schlichten Design auf einer großen Natursteinplatte aus der Region platziert.

Durch die großflächigen Verglasungen zur Hangseite in Südausrichtung sind die Räume sehr hell und der erhöhte Panoramablick auf den etwa 1.000 Quadratmeter gestalteten Wildgarten, schafft das einzigartige Wohngefühl. „Die neuen Fenster und Türen wurden in Aluminiumkonstruktion mit besonders schmalen Profilbreiten und hochwertiger 3-Scheiben Sonnenschutzverglasung vorgesehen.“

Das Highlight im Esszimmer: Zwei bodentiefe Türen Richtung Waldhang, die mit Glasbrüstungen gesichert sind. So schwebt man etwa zehn Meter über dem Garten und genießt den wunderschönen Ausblick.

wELLNESS FÜRS AUGE

Bis auf Bäder und Nebenräume wurde im ganzen Haus Industriehochkantparkett aus massiver geölter Eiche auf der neuen Fußbodenheizung verbaut. Zusätzlich wurde der regionale Naturstein Grauwacke aus Lindlar in Form von Einlagen im Bodenbelag und Fensterbänken/Ablagen im Bad verarbeitet.

Eine alte Spindeltreppe im Eingangsbereich dient als Verbindung beider Geschosse. Hier wurde das ehemalige Kordelgeländer durch eine geschlossene, gebogene Gipskartonbekleidung neu erstellt.

Im Souterrain ist das Schlafgeschoss mit Masterbad angeordnet, ebenfalls mit Balkonen und Terrassen. Für die harmonische Beleuchtung wurden in die abgehängten Decken des Flurs, Schattenfugenbeleuchtungen und Wand-/Deckenleuchten Puk LED von Rolf Ziel verbaut. Die Badezimmer haben geflieste Duschen mit Glasabtrennungen und hochwertige Sanitärarmaturen. Bäder und WC wurden mit keramischen Wandfliesen im blau/grauen Retrolook im Spezialformat 7,5×30 cm und im Bodenbereich mit Einlagen aus Art Deko Dekorfliesen gestaltet. Im Masterbad des Souterrains hat die freistehende Badewanne einen Standauslauf. Das Aufsatzwaschbecken ist auf einem angefertigten Unterschrank platziert, der Wandspiegel in Wandbreite wurde mit integrierten Wandleuchten Puk LED erstellt.

In enger Abstimmung mit den Architekten gestaltete eine Gärtnermeisterin den Außenbereich. Neben der schweren Hanglage war auch die umliegende Bepflanzung unter den vielen Bestandseichenbäumen eine Herausforderung.

In acht Monaten schufen Ute und Michael Wahn ein herrliches Aussichtsreich für zwei – ganz im Stil der 60er-Jahre, verbunden mit den modernen Attributen.

www.wahnarchitekten.de


ARCHITEKT Wahn Architekten, Rösrath
LAGE Rösrath
BAUJAHR 1958 / Sanierung 2019 - 2020
WOHNFLÄCHE 180 qm
METALLFENSTER Metallbau Schmidt, Lennestadt
WDVS/INNENPUTZ Malerbetrieb Alexander Trippel, Erkrath
HOLZVERSCHALUNG Ladenburger, Bobfingen
TROCKENBAU/TÜREN/MALER Vucina Bau, Bergisch Gladbach
SCHLOSSER PÜWO Stahlbau, Grevenbroich
PARKETT Stranz, Osnabrück
TISCHLER Formativ, Overath
HEIZUNG/SANITÄR Imad Karaki, Bonn
ELEKTRO ISG Systemhaus, Wuppertal
KAMINOFEN Kaminbau Engel, Leverkusen
PHOTOVOLTAIK Jürgen Hilft, Engelskirchen
AUSSENANLAGEN Rocholl, Krefeld

FOTOS Ulla Franke