Faszinierende runde
Endlich Urlaub! Was gibt es Schöneres, als die entspannte Auszeit in einem Ferienhaus zu verbringen, das nicht nur in herrliche Landschaft eingebettet ist, sondern aufgrund seiner wunderschönen Architektur bereits eine Umarmung für die ganze Familie ist? Im Ferienhaus „Birkedal“ von Architekt Jan Henrik Jansen werden Ferien rundum zum absoluten Highlight.
Auf der kleinen Insel Møn in der dänischen Ostsee vereinen sich zauberhafte Landschaften mit einem ausgeglichenen Klima. Eines der bekanntesten Naturereignisse ist die rund 130 Meter hohe Steilküste mit ihren schneeweißen Kreidefelsen. Das Land oberhalb der Klippe ist eine einzigartige Sammlung verschiedener Biotope. Møns Klint diente schon als inspirierende Vorlage für den Maler Caspar David Friedrich. Und hier – in absolut traumhafter Landschaft die per Pedes oder Rad erkundet werden möchte – findet sich das Feriendomizil des Architekten Jan Henrik Jansen, 300 Meter vom Badestrand der Ostsee entfernt.
So poetisch wie der Name ist auch die Architektur: Birkedal ist ein Haus wie eine Umarmung. Das von Kinderphantasiewelten inspirierte Ferienhaus des deutsch-dänischen Architekten besteht ausschließlich aus runden Räumen. Ein Gestaltungselement, das Geborgenheit vermittelt und sich innen wie außen kosequent wiederfindet – von den Wohnzylindern und ihrer Ausstattung, über die Terrassen bis hin zum Sandkasten. Selbst die Fassade ist mit naturbelassenen dünnen Fichtenrundhölzern verkleidet. „Als die Pläne für das Haus konkret wurden, war unsere Tochter Alva gerade geboren worden – und dies hatte unser Leben nachhaltig verändert. Das Haus würde also unter anderen Bedingungen entstehen müssen und nicht primär für Ferien und Freizeit dienen. Deshalb habe ich mich entschieden, unsere neue Lebenssituation gleichermaßen zum Thema für das Projekt zu machen – durch Kinder-Phantasiewelten inspiriert. Es entstand die Idee, dass alle Räume rund sein sollten, jeder entstehende Zylinder ein selbständiees Haus. Alle Zylinder mit unterschiedlichen Durchmessern, die gegeneinander abgetreppt sind, um den aufgeschütteten ‚Hügel‘ zu verbergen, die Eigenständigkeit der Elemente zu unterstreichen und das Ensemble kleiner erscheinen zu lassen“, erklärt Jan Henrik Jansen.
harmonie und authenzität
Da Eigenheiten im Kontrast besonders zur Geltung kommen, werden die Rundungen durch breite Fensterlaibungen aus rostigem Cortenstahl durchbrochen – mit eckigen Ausblicken in verschiedenen Variationen und freier Sicht auf die umliegenden Wiesen und Wälder. Die rahmenlosen und sorgsam inszenierten Fenster wirken wie eine Bühne in eine andere Welt – besonders schön am Morgen: In allen Schlafzimmern sind die Betten so angeordnet, dass man mit Blick in die Natur erwacht. Das Gesamtensemble steht locker verteilt auf einem kleinen Hügel. Dabei integriert sich das natürlich anmutende Haus so sehr in seine Umgebung, dass es erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Um den Eingangszylinder gruppieren sich Duschbad, zwei Schlafräume und die Küche mit Essplatz, durch die man in den Wohnraum gelangt. An ihn schließen sich ein weiteres Schlafzimmer und ein Badezimmer mit Badewanne an. Das Innere ist zum einen vom Wunsch geprägt, die gewählte zylindrische Form der Räume zu wahren und erlebbar zu machen. Dies bedingt eine diskrete Platzierung und Dimensionierung der Öffnungen, Möbel und Einbauten. Zum anderen sind alle raumbildenden Oberflächen in weißen Nuancen gehalten, um dadurch die Farben der umgebenden Landschaft hervorzuheben und zu verstärken. Es wird damit der gleiche Effekt wie bei Bildern auf den weißen Wänden einer Galerie erreicht. In diesem Falle sind die Bilder die sorgfältig gewählten Ausblicke, die sich ganz ohne Rahmen als ‚Loch in der Wand‘ präsentieren.
Bei der Wahl der weißen Nuancen bestand auch der Wunsch nach ablesbaren und ‚ländlich-rustikalen‘ Materialien und Oberflächen. So wurden alle Wände mit sägerauen Leisten und Brettern bekleidet, die trotz ihres weißen Anstriches keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, dass es sich um Holz handelt. Alle Böden sind mit einem Mosaik aus weißen Strandkieseln ausgeführt. Die vordergründige weiße Farbe der Steine entpuppt sich auf den zweiten Blick als ganze Palette unterschiedlicher Nuancen, die deutlich machen, dass es sich um ein unverarbeitetes Naturmaterial handelt und gleichzeitig den Bezug zum nahe Strand herstellen. Als Kontrast zum kühlen Weiß der Oberflächen sind alle Möbel, Einbauten, Leuchten und Armaturen in Eiche und Messing ausgeführt. So steht man beispielsweise in den Schlafräumen in haptischem Kontakt zu den sanft gerundeten Oberflächen in geölter Eiche, die Bett und integrierten Schreibtisch bilden und hält die sägeraue Holzschalung der umgebenden weißen Wände auf sicherem Abstand. Sechs Personen finden hier Platz und die sollten auf alle Fälle Fantasie mitbringen, denn dieses außergewöhnliche Ferienparadies überrascht in jeder Ecke.
www.janhenrikjansen.dk/birkedal
FOTOS Lene K, Jesper Ray, James Silverman