Ein Pool sollte das moderne Herzstück des Gartens bilden. Damit das stilsicher gelingen konnte, musste eine Menge 60er-Jahre-Ballast beseitigt werden. Diese Aufgabe übernahmen Gartengestalter Fritz Goroncy, Gärtner von Eden aus Drensteinfurt, und sein Team.

Es ist verblüffend, wie sehr sich Zeitgeschmack wandelt. Denn Dinge wie schmiedeeiserne Gartenzäune, heller Klinker, Alufensterrahmen und Blumenkästen aus Waschbeton müssen irgendwann einmal allgemein als schön angesehen worden sein. Doch das ist lange her, genau wie die letzten Gestaltungsversuche in diesem Garten, bevor er die Besitzer wechselte. Die neuen Eigentümer beseitigten am Haus all das, was an die Zeit von Schmiedeeisen und Alufenstern erinnerte und wollten nun passend zu ihrem Haus einen modernen Garten haben. Wichtigste Vorgabe: ein Pool. Mit dieser Aufgabenstellung im Gepäck machte sich Fritz Goroncy, Gärtner von Eden aus Drensteinfurt, an die Planung.

Da der Pool bei den Gartenbesitzern auf der Wunschliste für die Umgestaltung ihres Gartens ganz oben stand, entschloss er sich, ihn an der exponiertesten Stelle des Gartens zu platzieren: auf der Terrasse. „Die lag schon immer leicht erhöht, war auch schon immer recht groß, aber vor der Umgestaltung einfach ein plattiertes Podest ohne Gemütlichkeit“, beschreibt Goroncy die Ausgangssituation. Das verwandelte er nun in eine schicke Poolterrasse mit enormer Aufenthaltsqualität. Glücklicherweise grenzt der Garten an eine große Weide, so dass an der hinteren Grundstücksgrenze kein Sichtschutz erforderlich ist. „Erst dadurch wurde es möglich, die volle Breite des Gartens für den Pool auszunutzen, ohne das Gefühl zu erzeugen, der Pool sei in den Garten gequetscht worden“, beschreibt der Gartengestalter seine Überlegungen. Stattdessen präsentiert sich hier die entspannte Weite der Weidefläche jenseits des Gartenzauns, als wäre sie ein Teil des Gartens. Charmantes Detail: Selbst der Wasserauslauf, der an der Seite des Pools, die zur Weide zeigt, platziert wurde, spielt mit diesem Ausblick: Sein Mittelfeld ist transparent, so dass man die Weide durch ihn hindurchsehen kann. „So bietet sich heute beim Blick durch die Terrassentüren ein großzügiges Ensemble aus Terrassenflächen, sattblauem Pool und idyllischer Landschaft“, fasst Fritz Goroncy zusammen.

Dank seiner Lage und der ihn großzügig umgebenden Terrassenfläche ist der Pool heute der lebendige Mittelpunkt des Gartens. Er bildet einen in sich geschlossenen Gartenraum, auch, weil er um einige Stufen höher liegt als die angrenzende Rasenfläche. Rechts vom Pool beherbergt ein kleines neu gebautes Haus Pooltechnik und allerlei Gartenschnickschnack, ist aber gleichzeitig auch Teil des Sichtschutzes ­Richtung Nachbarbebauung, der sich in der gleichen Optik – einer Querlattung aus Lärchenholz – an der Grundstücksgrenze entlangzieht und nach oben durch eine Reihe von Spalierplatanen verlängert wird. Das Haus hat einen Souterrainbereich, dessen Fenster früher direkt auf eine unansehnliche Böschung zeigten. „Bei der Umgestaltung haben wir das Terrain vor diesen Fenstern großzügig abgetragen. So ist hier ein breiter, ebener Geländestreifen entstanden, der heute einen eigenständigen, wunderbar intimen Außenbereich für die unteren Zimmer bildet“, erklärt Goroncy, wie er einen zusätzlichen Gartenraum geschaffen hat. Mit Holzplanken belegt, ist hier eine großzügige Terrasse im Stile eines Senkgartens entstanden. Den Höhenunterschied zum Garten fing er in zwei Stufen ab, so dass die Mauer den Senkgarten nicht erdrückt. Außerdem entstand so Platz, um vor die obere Stufe eine üppige Bepflanzung zu setzen und sie fast vollständig hinter lebendigem Grün verschwinden zu lassen. Auf der Krone der oberen Stufe thront ein Meer aus pink blühenden Rosen und Lavendel, das an dieser Seite den Rasen farbenprächtig rahmt.

Für die Höhendifferenz zwischen Rasen und Poolterrasse entwarf der Gartengestalter eine großzügige Treppe, die er so beschreibt: „Sie ist weit mehr als ein funktionales Element zur Überwindung eines Höhenunterschieds. Ihre breiten Podeste verleihen ihr eine enorme Großzügigkeit.“ Maßgefertigte Pflanzgefäße aus Metall, die der Gartengestalter in dem Farbton der Fensterrahmen beschichten ließ, rahmen die Stufen und bilden einen intensiven Bezug zum Haus. „Hier ist Platz für eine saisonale Wechselbepflanzung, die den Wandel der Jahreszeiten noch einmal zusätzlich sichtbar werden lässt“, so Fritz Goroncy. Neben der Treppe erstreckt sich parallel zur Kante der Poolterrasse ein breiter Pflanzstreifen mit Gräsern, Frauenmantel und allerlei anderen Stauden, der den Höhenunterschied zwischen den beiden Gartenteilen kaschiert.

www.goroncy.com

PLANUNG/AUSFÜHRUNG Goroncy Gärtner von Eden, Drensteinfurt
GRÖSSE ca. 800qm
POOL Eurowellness, Dortmund
MATERIALIEN Granit, Lärchenholz, farbig beschichtetes Metall

FOTOS Thorsten Scherz