Landschaftsarchitekt Manuel Sauer erschafft einen herrlichen historischen Villengarten im Schatten des alten Baumbestandes.

Der etwa 400 Quadratmeter große Garten einer denkmalgeschützten Stadtvilla befindet sich in einem innerstädtischen Wohnquartier in der Nähe von Köln. Eingefriedet von historischen Ziegelmauern stehen hier mehrere großgewachsene Altbäume, deren Wurzelansätze im Laufe der Jahrzehnte bis zu 45 Zentimeter hoch aus dem Gartenboden herausgewachsen waren. Nachdem die Haussanierung abgeschlossen war, erhielt Landschaftsarchitekt Manuel Sauer von Terramanus in Bonn den Auftrag, den verwahrlosten Außenbereich für die jungen Eigentümer zu einem wohnlichen Freiraum aufzubauen, der die romantische Atmosphäre des französisch anmutenden Stadthauses fördert. Die mächtigen altehrwürdigen Bäume Rotbuche, Douglastanne und Zeder sollten als Hintergrundkulisse die umgebenden Gebäude ausblenden und als wirkungsvoller Sichtschutz und Schattenspender auch künftig ihre wertvollen Dienste erfüllen. Neben der zentralen Gartenterrasse am Haus wünschten sich die Bauherren einen weiteren Sitzplatz unter den Gehölzen, um von dort den Blick auf das Wohnhaus und den neuen Garten genießen zu können. 
Mit den eindrucksvollen Bäumen und der historischen Ziegelmauer bot das Grundstück für Manuel Sauer die besondere Chance, einen charaktervollen Garten zu erschaffen, der vom ersten Tag an nahezu wie unberührt wirken würde – ganz so, als wäre er schon immer so dagewesen. Der Erhalt der mächtigen Gehölze und ihre Einbindung als charakteristische Gestaltungselemente bestimmten den gesamten Entwurfsprozess des Landschaftsarchitekten. Zu diesem Zweck wurde die künftige Topografie im Bereich des Gartenzugangs um etwa 45 Zentimeter auf das Höhenniveau der aktuellen Wurzelansätze 
angehoben. Hier überbrückt eine verzinkte Stahlkonstruktion auf wenigen Punktfundamenten den sensiblen Wurzelraum der Rotbuche und erlaubt die Verlegung eines Plattenbelags in unmittelbarer Nähe des Baumstamms. So schuf Terramanus eine höhengestufte und großzügige Eingangssituation, die insbesondere den Lebensbereich der flachwurzelnden Buche nachhaltig schützt.

Ergänzende, vom Haus weiterführende Mauerstrukturen, stützen das erhöhte Niveau und verbinden das Gebäude mit dem neuen Sitzplatz neben der Douglastanne am Gartenrand. Auch das für die Sichtschutzqualität wichtige Nadelgehölz erhielt durch die Einfassung aus verputzten Gartenmauern eine gestalterische Wertsteigerung für den gesamten Gartenraum. Die teilweise breit gefassten Mauerabdeckungen aus Grauwacke bieten sich als Ablagefläche für dekorative Elemente wie Pflanzschalen oder Sitzkissen an. Die neue Sitzlounge mit gehobelten Holzplanken begleiten Rankpflanzen und Kletterrosen an der Ziegelwand. Zusammen mit einer eleganten Baumreihe aus immergrünen Magnolien fördert die Bepflanzung so die Anmut und der neue Sitzplatz bilden wunderschöne Blickerlebnisse aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und steigern Wahrnehmungserlebnis des Gartens das ganze Jahr hindurch.
Je nach Wunsch der Eigentümer kann während der Sommertage zwischen wärmendem Licht und kühlem Schatten gewählt werden. Immergrüne Magnolien finden sich als raumbildende Sichtschutzbäume vor dem südlichen Gewerbegebäude. Standortgerechte Blattstauden, wie schattenverträgliche Hosta und Cimicifuga sowie Epimedium, Farne und Gräser (z. B. Carex morowii) vervollkommnen den romantischen Freiraum. Die Pflanzen, die sich im unmittelbaren Traufbereich der Altbäume befinden, werden von einer automatischen Tropfbewässerungen unterstützt. Manuel Sauer schuf einen modernen kontemplativen Gartentraum, der die Natur respektvoll mit der prägenden Gebäudearchitektur zusammenführt, ganz so, als wäre er immer schon so dagewesen. Der Garten ist als einer der 50 Schönsten Privatgärten 2023 von dem Callwey Verlag ausgezeichnet worden.

www.terramanus.de

PLANUNG/AUSFÜHRUNG Terramanus Landschaftsarchitektur, Bonn;
Dipl.-Ing. Manuel Sauer
GRÖSSE ca. 470qm
LAGE Bonn
Baujahr 2022

FOTOS Manuel Sauer