Die Gute Form

In klassischer Handarbeit schafft Frank Schillo Objekte für Drinnen und Draußen, die an die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur erinnern.

Er ist Kunsthandwerker, Designer und Künstler – seit ziemlich genau 25 Jahren arbeitet Frank Schillo als freischaffender Keramiker und ist mit seiner Arbeit bewusst und gerne zwischen allen Stühlen. „Es verschafft mir viel Freiheit, mich nicht in vorgefertigte Schubladen zu zwängen und ich möchte dazu beitragen, die Grenzen zwischen den verschiedenen Disziplinen ein wenig aufzulockern“, so der gebürtige Kölner. Und diese Freiheit erkennt man in seinen Arbeiten. Wer Frank Schillos Ladenlokal und Atelier in der Liebigstraße 153 in Köln Ehrenfeld besucht, stößt auf die enorme Bandbreite seiner keramischen Gefäße und Objekte. Zwischen funktional und skulptural – in klassischer Handarbeit entstehen auf seiner Töpferscheibe Kleinserien von Gebrauchsgegenständen wie Schalen, Vasen, Becher, Dosen und vieles mehr. Daneben gibt es immer eine Reihe frei aufgebauter Werke – größere Gefäße für Drinnen und Draußen, sowie freie, skulpturale Arbeiten.

Eines haben alle Objekte des Kölner Kunsthandwerkers gemein: Die Lust an geschwungenen und organischen Formen. Charakteristisch für seine Werke, die bereits mit verschiedenen Design- und Keramikpreisen ausgezeichnet wurden, ist das Spiel mit Rillen, Kanten, Bewegung und Perspektive. Doch woher schöpft der Künstler seine Inspiration? „Eigentlich entsteht bei mir eine Form aus der anderen. Es handelt sich um regelrechte Formuntersuchungen. Ich möchte nicht die Natur nachahmen obwohl die Ergebnisse oft an die Natur erinnern.“

Denn beim Betrachten seiner Objekte mag man sofort an Muscheln, Fossilien oder andere Naturformen denken – aber eigentlich ist es eben die Suche nach der guten Form, die Frank Schillo antreibt. Sein Ziel ist es, Formen zu finden, die nach gewissen Gesetzmäßigkeiten aufgebaut und doch soweit abstrahiert sind, dass den Betrachtern ein großer Spielraum für vielfältige Assoziationen bleibt.

Dabei arbeitet der Kunsthandwerker sehr geplant, seine Werke entstehen nicht durch Zufall. Er hat eine Idee im Kopf, nähert sich dieser mit Zeichnungen und Skizzen an und arbeitet danach. Mit dem hin- und herspringen zwischen Gefäß und Objekt befruchten sich beide Genres gegenseitig. Ein einfacher Becher kann ein gutes Objekt sein und in den größeren freien Skulpturen lässt sich oft ihr Ursprung im Gefäß erahnen.

Sein Handwerk hat Frank Schillo in seiner Lehre zum Scheibentöpfer gelernt. In seinem anschließenden Studium Freie Kunst/Keramik am Institut für künstlerische Keramik im Westerwald entwickelte er seine ganz eigene Handschrift. Schon seit seinen Kindestagen ist er mit dem Material Ton vertraut und mag den Gedanken, dass aus diesem plastischen Material einfach alles entstehen kann und – dass es durch den Brennprozess für immer in der Welt ist. An zwei Tagen im Sommer öffnet Frank Schillo seinen kleinen, idyllischen Stadtgarten in der Liebigstraße der Öffentlichkeit, wo seine Keramiken besonders in Szene gesetzt sind. Die nächste Ausstellung „my secret garden“ wird zu gegebener Zeit auf der Homepage angekündigt.


www.schillo-keramik.de

Fotos: Patrick Essex, Oliver Fischer


Sinn und sinnlichkeit