gnosa architekten überzeugen mit minimalistischem Auftritt: Zwei ineinandergeschobene Kuben mit einer schwarzen Außenhaut. Die Dramatik liefert ein freischwebender Baukörper direkt am Eingang.

Aumühle liegt im schönen Sachsenwald. Er ist das größte Waldgebiet Schleswig-Holsteins und befindet sich etwa 20 Kilometer östlich von Hamburg. Hier in diesem Vorort fand eine junge Architektin für sich und ihre Familie ein sagenhaftes Grundstück mit wunderbarem altem Baumbestand, das zum Verkauf stand.

Aufgrund der Veröffentlichungen verschiedener Wohnprojekte wendeten sich die Bauherren an gnosa architekten aus Hamburg. Ihre Wünsche: Das neue Familienrefugium soll minimalistisch im Ausdruck
sein und eine einmalige architektonische Handschrift tragen. Aus der Skizze der Bauherrin und den gemeinsamen Gesprächen erfassten gnosa architekten den Anspruch ihrer Bauherrin und die architektonische Sprache konnte schnell auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Die gemeinschaftlichen und die öffentlichen
Räume liegen im Erdgeschoss, die privaten Bereiche der vierköpfigen Familie im Obergeschoss. So entstand auf einer Fläche von 200 Quadratmetern ein einfacher, aber spannender Grundriss mit interessanter Raumabfolge.

Das Besondere an der Architektur sind die zwei ineinander-
geschobenen Kuben, wobei das auskragende Obergeschoss in Richtung Straßenseite orientiert ist: Die Besucher werden von einem freischwebenden Baukörper empfangen. Der lärchenholz-verkleidete Eingangsbereich ist wiederum in das Volumen eingeschnitten. „So entstand ein spannender Materialwechsel zur schwarz verklinkerten Außenhaut“, erklärt die Projekt-Architektin Petra Müller aus dem Team von gnosa architektur. Betritt man durch die raumhohe Türe das Entrée des Hauses, öffnet sich gleich vom Eingangsbereich aus – über den großzügig verglasten Wohn/Ess- bereich – ein sagenhafter Blick in alte Eichen.

Das Erdgeschoss ist geprägt durch die Idee eines offenen Raumes für Wohnen, Essen und Kochen – dem großzügigen Herzen des Hauses, in dem die Familie zusammenkommt. Die anthrazitfarbene Küche ist Teil eines massiven Innenblocks, der den öffentlichen Teil mit Wohnen und Kochen vom privaten Teil mit Arbeits- und Gästezimmer trennt. „Im Inneren haben wir die architektonische Ausstattung einfach gehalten“, erklärt Petra Müller. Im gesamten Erdgeschoss überzeugt ein Spiel mit Kontrasten: Sichtbare Beton-Decken, anthrazitfarbene Küche, Eichen-Parkett, weiße geschosshohe Einbauschränke.

Der mit Tageslicht erfüllte Wohnraum öffnet sich mit dem Schau-fenster auf gesamter Breite in die Grünzone mit überwältigen-dem Baumbestand. Der zentrale Kern in der Mitte des Hauses beinhaltet neben Küche, Garderobe und Abstellflächen, die Erschließung der übrigen Etagen. Zwischen den Wänden eingeschlossen führt ein schlanker Treppenlauf sowohl in den Keller als auch hinauf in das Reich der Eltern und Kinder.
Im Obergeschoss angekommen öffnet sich das geräumige Volumen des Flurs, der gleichzeitig als attraktiver Aufenthaltsort der Kinder dient – ausgestattet mit einem multifunktionalen knapp acht Meter langen Brüstungsmöbel als Sitznische. Es folgt das gen Westen ausgerichtete Elternschlafzimmer. Hier führen raumbreite Fensterflächen den Blick über die große Dachterrasse in sanft wiegende Baumkronen – abendlicher Genuss prächtiger Sonnenuntergänge inklusive.

www.gnosa-architekten.de

ARCHITEKT gnosa architektur, Hamburg 
LAGE Hamburg Aumühle
BAUJAHR 2020
FLÄCHE 200qm
FASSADE/RIEMCHEN Ströher, Dillenburg
HOLZFASSADE EINGANGSBEREICH Lärche
FENSTER Schüco
SCHIEBETÜRSYSTEM Solarlux, Melle
BODEN-/WANDFLIESEN Marazzi, Sassuolo (MO) – Italien
SANITÄROBJEKTE Duravit, Hornberg
ARMATUREN Herzbach, Henstedt-Ulzburg
SCHALTERSERIE Jung, Schalksmühle
PARKETT Thede & Witte Holzimport, Rosengarten

FOTOS Stefan Trocha Photography